
Fachbeiträge zum Thema Schafe, Ziegen und Gehegewild aus vorhergehenden Jahren
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- „18. Fortbildungsveranstaltung für Schaf- und Ziegenhalter sowie Hoftierärzte, 02.03.2017, LLFG in Bernburg-Strenzfeld“
- „17. Fortbildungsveranstaltung für Schaf- und Ziegenhalter sowie Hoftierärzte, 03.03.2016, LLFG in Bernburg-Strenzfeld“
- „16. Fortbildungsveranstaltung für Schaf- und Ziegenhalter sowie Hoftierärzte, 05.03.2015, LLFG in Bernburg-Strenzfeld“
- „15. Fortbildungsveranstaltung für Schaf- und Ziegenhalter sowie Hoftierärzte, 06.03.2014, LLFG in Bernburg-Strenzfeld“
- „14. Fortbildungsveranstaltung für Schaf- und Ziegenhalter sowie Hoftierärzte, 07.03.2013, LLFG in Bernburg-Strenzfeld“
- „13. Fortbildungsveranstaltung für Schaf- und Ziegenhalter sowie Hoftierärzte, 01.03.2012, LLFG in Bernburg-Strenzfeld“
- „Sachkundelehrgang für Gehegewildhalter als „kundige Person“ gemäß VO 853/2004, 28.10.2011, Iden“
- „Fachtagung des Bundes für landwirtschaftliche Wildhaltung e.V., 27.-29.05.2011, Stangerode“
- „12. Fortbildungsveranstaltung für Schaf- und Ziegenhalter sowie Hoftierärzte“
- „11. Veranstaltung zur Schaf- und Ziegengesundheit für Tierhalter und Hoftierärzte“
- „10. Veranstaltung zur Schaf- und Ziegengesundheit für Tierhalter und Hoftierärzte“
- „9. Veranstaltung zur Schaf- und Ziegengesundheit für Tierhalter und Hoftierärzte“
- „Informationen für Tierhalter zur Blauzungenkrankheit (BlueTongueDisease)“
- „Leitlinien für den Umgang mit der Paratuberkulose in Wiederkäuerbeständen vom 17.01.2005“
- „Grundlagen für die Bekämpfung von Magen-Darmwürmern beim Schaf“
Fachbeiträge Schafe, Ziegen und Gehegewild aus dem aktuellen Jahr
18. Fortbildungsveranstaltung für Schaf- und Ziegenhalter sowie Hoftierärzte, 02.03.2017, LLFG in Bernburg-Strenzfeld
Am 02.03.2017 fand zum 18. Mal die traditionelle Märzveranstaltung in Bernburg-Strenzfeld statt. Das von Elmar Grzonka entwickelte Konzept einer gemeinsamen
Fortbildung für Schaf- und Ziegenhalter sowie Hoftierärzte ist so erfolgreich, dass mittlerweile in Thüringen, Bayern und Sachsen regelmäßig gleichartige Veranstaltungen
durchgeführt werden und in Brandenburg im vorigen Jahr damit begonnen wurde.
Die gute Resonanz der Vorjahre wurde in diesem Jahr noch einmal übertroffen. Der Tagungsraum geriet an seine Fassungsgrenze, dank rechtzeitig organisierter zusätzlicher
Stühle und der Disziplin der Zuhörer hat dies aber der Veranstaltung nicht geschadet. Zusätzlich ist es ein Ausdruck dafür, wie hoch der Bedarf an Informationen für diese
Tierarten ist und das sich die Qualität der ausgewählten Themen und Referenten herumgesprochen hat.
Mit einer kurzen Begrüßung durch die Organisatorin vom Tiergesundheitsdienst Sachsen-Anhalt begann der erste Veranstaltungsteil, in dem es um Themengebiete ging, die im
Wesentlichen durch den Einfluss der Öffentlichkeit an die Schaf- und Ziegenhaltung herangetragen werden.
So berichtete zunächst Frau Tierärztin Sophia Wohlfarth über das Bundesforschungsprojekt zur Schlachtung tragender Tiere, insbesondere über die Ergebnisse der Umfrage
unter Tierhaltern und Tierärzten sowie die bisher eingetretenen Konsequenzen.
Anschließend informierte Udo Moog über chirurgische Eingriffe am Tier und über die entsprechenden Forderungen des Tierschutzgesetzes, deren Nichtachtung erhebliche
Sanktionen nach sich ziehen kann. Dies scheint doch für den einen oder anderen Tierhalter noch nicht vollständig klar gewesen zu sein, wie so manches Gespräch im Anschluss zeigte.
Der Vortrag von Karl Heinz Kaulfuß über das Thema Witterungsschutz bei Weidehaltung kleiner Wiederkäuer bediente dann wohl endgültig das Interesse aller, geht doch so mancher
Konflikt zwischen Tierhaltern, Behörden und Dritten von diesem Thema aus. In gewohnt sachlicher wie engagierter Weise gelang es ihm, die möglicherweise unterschiedlichen
Ansichten hierzu mit den physiologischen Grundlagen dieser Tierart „zu erden“ und daraus entsprechende Entscheidungshilfen abzuleiten.
Nach einer kurzen Information von Torsten Steppin über die Verbreitung von Blauzungenkrankheit und Schmallenberg Infektion und den Fragen einer entsprechenden Schutzimpfung
ging es dann in die verdiente Pause mit entsprechender gastronomischer Versorgung und vielen Gesprächen.
Am Nachmittag lud Benjamin Bauer vom Tiergesundheitsdienst Bayern beim Thema Wurmkur und Wirkstoffwechsel die Zuhörerschaft zum Mitdenken ein. Er imitierte ein Kartenspiel
und erklärte zu Beginn die Regeln und die Karten (Wirkstoffgruppen). Dann stellte er Fallbeispiele vor und forderte zum Ziehen einer Karte auf. So wurde die Komplexität dieser
von den Tierhaltern leider meist im Alleingang getroffenen Entscheidung auf verblüffende Weise offensichtlich. Auch waren die geschilderten Resistenzen gegenüber hierzulande
oft und gern verwendeten Wurmmitteln für viele Zuhörer/innen hoffentlich eine ernste Mahnung.
Zuletzt gelang es dem letzten Vortragenden, dass die Tagungsgäste das Verstreichen der Zeit fast gar nicht bemerkten. Ulrich Jaudas zog alle in seinen Bann, als er mit seinem
schwäbischen Dialekt und einem Schatz an Erfahrung, vor allem aber mit Vortrags- und Lebenswitz das Wesen der Ziege im Vergleich zum Schaf charakterisierte. Dadurch begründete
sich so manche oft beobachtete Verhaltensweise dieser Tiere. Der Vortrag war ein ausgesprochener Genuss und beinhaltete auch so manchen „Aha-Effekt“.
Damit ging die 18. Märzveranstaltung für Schaf- und Ziegenhalter sowie Hoftierärzte zu Ende.
Die Veranstaltung wurde unterstützt durch die Firmen Intervet Deutschland GmbH, ELANCO, Zoetis, Bayer Vital GmbH und Serumwerk Bernburg, wofür an dieser Stelle nochmals herzlich
gedankt werden soll. Damit wurden insbesondere die Bewirtung der Tagungsteilnehmer mit einem Imbiss, Kaffee, Getränken und Kuchen durch den Gasthof „Zum Krug“ Bernburg sowie ein
Präsent für die Referenten finanziert, welches in diesem Jahr von der Schafmilchkäserei von Anett und Arnold de Vries in Lindau stammte.
Die Vorträge werden zum Nachlesen auf der Internetseite der Tierseuchenkasse Sachsen-Anhalt unter der Rubrik Tiergesundheitsdienst/Schafe und Ziegen/Fachbeiträge eingestellt.
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17. Fortbildungsveranstaltung für Schaf- und Ziegenhalter sowie Hoftierärzte, 03.03.2016, LLFG in Bernburg-Strenzfeld
Am 03.03.2016 fand nun schon zum 17. Mal die traditionelle Märzveranstaltung in Bernburg-Strenzfeld statt. Die von Elmar Grzonka entwickelte gemeinsame Fortbildung für Schaf- und
Ziegenhalter sowie Hoftierärzte hat sich so gut bewährt, dass sie mittlerweile in drei weiteren Bundesländern in gleicher Weise und mit ebenso guter Resonanz durchgeführt wird.
Wie jedes Jahr war der Tagungsraum der LLFG mit ca. 140 Gästen sehr gut gefüllt. Mit einer kurzen Begrüßung durch die Organisatorin vom Tiergesundheitsdienst Sachsen-Anhalt begann der erste Veranstaltungsteil.
Mit der Blauzungenkrankheit ist eine für kleine Wiederkäuer gefährliche anzeigepflichtige Tierseuche aus südlicher und südwestlicher Richtung an die Grenzen Deutschlands herangerückt,
sodass das Risiko für einen Viruseintrag in diesem Jahr für wahrscheinlich bis hoch gehalten wird (FLI). Aber auch die gefürchtete Maul-und Klauenseuche sowie weitere Tierseuchen stehen
„vor der Haustür“. Dies war der Anlass, mit dem ersten Vortrag das Wissen über diese Erkrankungen aufzufrischen. Frau Dr. Annett Rudovsky vom LAVG Brandenburg informierte gründlich über
Verbreitung und Einschleppungswahrscheinlichkeit, Symptomatik und Ansteckungsmöglichkeiten. Sie betonte, wie wichtig Maßnahmen der Biosicherheit zum Schutz des eigenen Bestandes sind und
hatte einen „Steckbrief“ mit den wichtigsten Informationen erstellt, der mitgenommen werden konnte.
Tierhalter wie Tierärzte haben die gesetzliche Pflicht, verdächtige Erkrankungen zur Abklärung zu bringen und anzuzeigen. Darüber hinaus sind diagnostische Untersuchungen bei über das
normale Maß hinausgehenden Verlusten oder Abortgeschehen notwendig, um rechtzeitig und richtig handeln zu können. Die Statistik des LAV Sachsen-Anhalt zu Untersuchungen von adulten Schafen/Ziegen,
Lämmern und Abortmaterial zeigt, dass dies bisher nur in ganz wenigen Fällen praktiziert wird. Sie stehen leider in keinem Verhältnis zu bekannten oder anzunehmenden Aufzuchtverlusten sowie den
Entsorgungen von Material in der TKBA. Frau Dr. Pfeifer rief die Anwesenden auf, Erkrankungen oder Tierverluste richtig abklären zu lassen und den Tiergesundheitsdienst einzubeziehen, um die
Aussagekraft diagnostischer Abklärungen zu erhöhen, die Möglichkeit von Beihilfen der Tierseuchenkasse zu prüfen und die Kommunikation mit der Untersuchungseinrichtung zu verbessern.
Der nächste Vortrag widmete sich einer Erkrankung, die tatsächlich in vielen Fällen durch einfache klinische Untersuchung festgestellt werden kann. Dr. Udo Moog vom Tiergesundheitsdienst Thüringen
sprach über Pseudotuberkulose, die bei kleinen Wiederkäuern weit verbreitet und in ihrer Bedeutung erheblich unterschätzt wird. Er schilderte anschaulich die Ansteckungswege sowie die Bedeutung für
die Milch- und Käsevermarktung und empfahl die Teilnahme an entsprechenden Bekämpfungsprogrammen.
Frau Dr. Pfeifer stellte anschließend eine junge Tierärztin vor, die im Rahmen eines Bundesforschungsprojektes zur Schlachtung tragender Nutztiere an ihrer Dissertation arbeitet und dazu möglichst
viele Tierhalter und Tierärzte in eine Befragung einbeziehen will.
Die Pause bot dann ausreichend Möglichkeit, Bekannte und Kollegen zu treffen und sich bei den vor Ort anwesenden Firmen mit Informationsmaterial zu versorgen.
Der Nachmittag befasste sich aus der Sicht von Tierschutz und Öffentlichkeitswirksamkeit mit dem Thema Merzung. Bei der Abgabe von Merzschafen zur Schlachtung kommt es nicht selten zu unschönen
Bildern, die ein schlechtes Licht auf den Herkunftsbestand werfen, die Aufmerksamkeit der zuständigen Behörden wecken und ggf. Sanktionen bis hin zu Prämienverlusten oder Strafverfahren nach sich
ziehen können. Mit Frau Dr. Ulrike Guttenberger sprach eine erfahrene Schlachthoftierärztin wie auch Schafzüchterin anhand von eindrucksvollen Bildern über diese vermeidbaren Fälle und mahnte zum
verantwortungsvollen Umgang mit Merzen.
Wenn Tiere gemerzt werden müssen, um sie von Leiden und Schmerzen zu erlösen, aber nicht schlacht- oder transportfähig sind, steht der Tierhalter vor der Entscheidung zu einer Nottötung.
Aus hinreichend eigener Erfahrung mit Sachkenntnis und in gewohnt engagierter Weise sprach Dr. K.H. Kaulfuß darüber, in welchen Fällen dies erforderlich ist, wer es unter welchen Erfordernissen
tun darf und warum die gute, vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem betreuenden Hoftierarzt auch hierbei nützlich sein kann.
Damit ging die 17. Märzveranstaltung für Schaf- und Ziegenhalter sowie Hoftierärzte zu Ende.
Die Veranstaltung wurde unterstützt durch die Firmen Intervet Deutschland GmbH, ELANCO, Zoetis, Bayer Vital GmbH und Serumwerk Bernburg. Damit wurden insbesondere die Bewirtung der Tagungsteilnehmer
mit Kaffee, Getränken, einem Imbiss und Kuchen durch den Gasthof „Zum Krug“ Bernburg und ein Präsent für die Referenten ermöglicht. Dafür soll an dieser Stelle nochmals herzlich gedankt werden.
Die Vorträge werden zum Nachlesen auf der Internetseite der Tierseuchenkasse Sachsen-Anhalt unter der Rubrik Tiergesundheitsdienst/Schafe und Ziegen/Fachbeiträge eingestellt. Hier werden auch der
Steckbrief Tierseuchen und der Fragebogen zur Schlachtung gravider Nutztiere verfügbar sein.
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16. Fortbildungsveranstaltung für Schaf- und Ziegenhalter sowie Hoftierärzte, 05.03.2015, LLFG in Bernburg-Strenzfeld
Am 05.03.2015 fand die 16. Fortbildungsveranstaltung für Schaf- und Ziegenhalter sowie Hoftierärzte aus Sachsen-Anhalt im Tagungsraum der LLFG in Bernburg-Strenzfeld statt.
Die Einladung hatte eine außerordentlich gute Resonanz, mit 190 Personen waren so viele Teilnehmer wie nie zuvor ihr gefolgt und brachten den Raum nahe an seine Kapazitätsgrenze.
Durch die gute Organisation und die Disziplin der Tagungsgäste tat dies der Sache jedoch keinen Abbruch und zeigte auch das ungebrochene Interesse an den gewählten Themen.
Mit einer kurzen Begrüßung durch Frau Dr. Folke Pfeifer vom Tiergesundheitsdienst Sachsen-Anhalt begann der erste Veranstaltungsteil.
Dr. Gerd Heckenberger von der LLFG Iden stellte Studien vor, bei denen Mastlämmer mit unterschiedlichen Fütterungsvarianten ernährt wurden und verglich deren Ergebnisse und
Wirtschaftlichkeit. Besonderes Interesse der Zuhörer galt den Idener Erfahrungen, die in Rationen mit unterschiedlichen Proteingehalten gewonnen wurden. Auch wenn kaum einer
der anwesenden Tierhalter die finanziellen Vorteile einer Schlachtkörpervermarktung gegenüber dem üblichen Lebendtierverkauf realisieren können wird, so lieferte der Vortrag
doch viel Wissenswertes.
Anschließend sprach Frau Dr. Folke Pfeifer über Unterversorgung mit bestimmten Mengen-, Spurenelementen und Vitaminen, die bei Schaf und Ziege zu relevanten Mangelkrankheiten
führen und stellte diese anhand von zahlreichen Fotos vor. Der konkrete Hinweis, hinsichtlich des Faktorenkomplexes Jungtiervitalität, Totgeburten und Lebensschwäche einmal die
Spurenelementversorgung anhand von Lebergewebeproben zu überprüfen, stammte aus den Erfahrungen mit einer Schafherde im Vorjahr und wurde den Zuhörern daher besonders ans Herz gelegt.
Der dritte Vortrag beschäftigte sich mit Giftpflanzen auf der Weide. Frau Dr. B. Greiner schilderte diese einschließlich ihrer bevorzugten Standorte und Möglichkeiten der direkten
Bekämpfung. Besonders betonte sie die Umstände, unter denen es zur Ansiedlung unerwünschter Pflanzen kommt und stellte somit das Potenzial vor, welches in einem guten Weidemanagement
ruht. Wenn auch leider Nutzungsverträge, Pachtbedingungen usw. es dem Schaf- und Ziegenhalter in vielen Fällen nicht gestatten, dies ausreichend zu beeinflussen, so bietet doch die
Kenntnis der entsprechenden Arten die Möglichkeit, Schaden von Weidetieren abzuwenden, wie z.B. beim Umgang mit Johanniskraut.
Dies alles konnte dann in der Pause ausreichend diskutiert werden.
Mit einem ernsten Thema begann der zweite Veranstaltungsteil. Dr. H.J. Rösler berichtete über die Diskussion um Tierschutz und Tierwohl, die auch den Schaf- und Ziegenhalter nicht
außen vor lassen dürfte und die mehr denn je Wissen, Können und Erfahrungen erfordern wird. Intensiv ging er auf die Anforderungen des neuen Tierschutzgesetzes hinsichtlich sensibler
Verfahren und betrieblicher Eigenkontrollen ein und stellte die bisherigen Erfahrungen mit der Erhebung von „Tierwohlindikatoren“ vor. Wertvoll war auch seine Aufforderung an Tierhalter
und Tierärzte, aktiv an dieser Thematik mitzuarbeiten, damit nicht Dritte das Steuer übernehmen.
Mit dem letzten Vortrag sprach Frau Dr. A. Hamann-Thölken über das weite Feld der Endoparasitenkontrolle. Anhand vieler Beispiele aus ihrer Tätigkeit in Niedersachsen schilderte sie
anschaulich die Gefahren, die durch eine falsch verstandene „Wurmkur-Routine“ für den Bestand entstehen können. Wie praxisnah dieses Thema empfunden wurde, konnte man aus der Aufmerksamkeit
der Zuhörerschaft trotz fortgeschrittener Tageszeit ablesen. Man darf hoffen, dass viele nützliche Informationen mit nach Hause genommen wurden und künftig zur Anwendung kommen.
Die Veranstaltung wurde unterstützt durch die Firmen Intervet Deutschland GmbH, Novartis Tiergesundheit GmbH, Zoetis, Bayer Vital GmbH, Deutsche Vilomix Tierernährung GmbH und Serumwerk
Bernburg. Damit wurden insbesondere die Bewirtung der Tagungsteilnehmer mit Kaffee, Getränken und einem kleinen Imbiss durch den Gasthof „Zum Krug“ Bernburg und ein Dankeschön für die
Referenten ermöglicht. Dafür soll an dieser Stelle nochmals herzlich gedankt werden.
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15. Fortbildungsveranstaltung für Schaf- und Ziegenhalter sowie Hoftierärzte, 06.03.2014, LLFG in Bernburg-Strenzfeld
Am 06.03.2014 fand die traditionsreiche Fortbildungsveranstaltung für Schaf- und Ziegenhalter sowie Hoftierärzte im Tagungsraum der LLFG in Bernburg-Strenzfeld statt.
Der Tagungsraum füllte sich zusehends, die Mitarbeiter der LLFG stellten kurzfristig zahlreiche weitere Stühle zur Verfügung. Der Einladung zur 15. Fortbildungsveranstaltung
waren 169 Teilnehmer gefolgt, womit sich der Trend der vergangenen Jahre noch verstärkte.
Nach einer kurzen Begrüßung und Einleitung durch Frau Dr. Folke Pfeifer vom Tiergesundheitsdienst Sachsen-Anhalt begannen die Vorträge zunächst mit dem letzten Thema des Vorjahres:
Für das Vorkommen von Q-Fieber bei Schaf oder Ziege interessiert man sich leider meist erst, wenn menschliche Erkrankungen bekannt geworden sind. Der erste Referent, Dr. Henrik Wagner
von der Klinik für Geburtshilfe der Universität Gießen, schilderte eindrücklich anhand von Fallberichten, was bei Bekanntwerden der Erkrankung zu tun ist und welche Entwicklung das
Geschehen im ungünstigen Falle dann nehmen kann.
Durch ein Q-Fieber-Monitoring mittels Blutuntersuchungen lassen sich infizierte Bestände rechtzeitig erkennen, wie Dr. Folke Pfeifer dann im zweiten Vortrag erklärte. Aus diesem Wissen
heraus kann man mit organisatorischen und hygienischen Maßnahmen das Ansteckungsrisiko für den Menschen deutlich senken, mit einer Impfung sogar die Erregerausscheidung deutlich vermindern.
Tierhalter sollten sich aus Verantwortung nicht zuletzt auch ihrer Familie gegenüber Kenntnis über den Infektionsstatus ihres Bestandes verschaffen und z.B. bei angewiesenen Brucellose-Proben
eine Untersuchung auf Q-Fieber verlangen, die überdies TSK-beihilfefähig ist. Aber auch durch direkte Kontaktaufnahme mit dem TGD oder Hoftierarzt lassen sich solche Untersuchungen organisieren.
Der dritte Vortrag entführte die Zuhörer dann direkt in die dunklen Ecken der täglichen Praxis! Dr. K.H. Kaulfuß rief mit seinem Referat über Merzung ein durchaus bekanntes, aber oft
vernachlässigtes Verfahren in Erinnerung, mit dem man nicht nur aktiv Krankheitsprophylaxe betreiben als auch vielmals die Wirtschaftlichkeit des Bestandes steuern kann. So manches seiner
eindrucksvollen Bilder sollte den Zuhörern bekannt vorgekommen sein und für Nachdenken gesorgt haben, weshalb die Pause gerade recht kam. Hier bot sich dann neben der Stillung von Hunger
und Durst auch die rege genutzte Möglichkeit, Bekannte und Kollegen zu treffen und so manches Thema zu diskutieren.
Der zweite Teil der Veranstaltung befasste sich dann gründlich mit dem täglichen Brot in der Schaf- und Ziegenhaltung, der Fütterung:
Karsten Siersleben vom LKV in Halle berichtete anhand von aktuellen Futtermittelanalysen, welcher Futterwert aus Heu und Grassilagen sachsen-anhaltinischer Schafzuchtbetriebe realisiert
werden konnte. Für die mageren Ergebnisse machte er weniger minderwertige Standorte, als vielmehr einen zu späten Schnittzeitpunkt verantwortlich. Besonders eindrücklich war auch seine
Kalkulation von Kraftfutterkosten, mit denen man unter Umständen den unzureichenden Nährstoffgehalt des Rauhfutters kompensieren muss.
Dies bildete die Grundlage für den Vortrag von Dr. Gerhard Quanz. Der Referent vom Landwirtschaftszentrum Eichhof des Landesbetriebes für Landwirtschaft Hessen besprach die physiologischen
Grundlagen der Wiederkäuerfütterung und die Bedarfsnormen, den Aufbau und Gehalt von Futterpflanzen, erklärte die Konditionsbeurteilung, beleuchtete Aspekte der Wirtschaftlichkeit und betonte
die daraus resultierende Notwendigkeit, strategische Entscheidungen z.B. bezüglich der Rassewahl oder der Reproduktion zu treffen. Immer wieder mahnte er an, dass extensive Landschaftspflege
aufgrund der Nährstoffversorgung in vielen Fällen mit den Ansprüchen des Schafes an Reproduktion oder Wachstum unvereinbar ist. So wird aus der scheinbar “artgerechten“ Haltung des „genügsamen“
Schafes eine Mangelernährung, die nicht nur schlechte Wirtschaftlichkeit und erhöhte Krankheitsanfälligkeit bedingt, sondern auch mit dem Tierschutzgesetz kollidiert.
Der letzte Vortrag wurde gehalten von Dr. Gerd Heckenberger von der LLFG Iden. Am Beispiel einer unter den Bedingungen einer Landesanstalt gut gemanagten Mutterschafherde zeigte er auf, welche
Reserven in der Rauhfutterproduktion lagern, wenn es gelingt, den Schnittzeitpunkt optimal zu wählen und die Qualität des einmal gewonnenen Futters während der Lagerung zu erhalten. Bei gleichen
Herstellungskosten im Vergleich zu minderwertigerem Futter gelingt es so, auch bei Fleischschafrassen auf den Einsatz von teurem Kraftfutter verzichten und dabei zwei Lämmer pro Mutterschaf mit
guten Zunahmen aufziehen zu können. So schloss sich der Kreis zum ersten Vortrag des Nachmittages und bot den aufmerksamen Zuhörern jede Menge Nachdenkenswertes.
Die Veranstaltung wurde unterstützt durch die Firmen Intervet Deutschland GmbH, Novartis Tiergesundheit GmbH, Zoetis, Bayer Vital GmbH, CEVA Tiergesundheit GmbH, Serumwerk Bernburg und Deutsche
Vilomix Tierernährung GmbH. Mit ihrer Hilfe wurden die kulinarische Umrandung der Veranstaltung durch den Gasthof „Zum Krug“ Bernburg und ein Dankeschön aus der Saale-Unstrut-Region an die
Referenten ermöglicht. Dafür soll an dieser Stelle nochmals herzlich gedankt werden.
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14. Fortbildungsveranstaltung für Schaf- und Ziegenhalter sowie Hoftierärzte, 07.03.2013, LLFG in Bernburg-Strenzfeld
Am 07.03.2013 fand die 14. Fortbildungsveranstaltung für Schaf- und Ziegenhalter
sowie Hoftierärzte im Tagungsraum der LLFG in Bernburg-Strenzfeld statt.
Viele waren schon ein wenig eher gekommen, um bei einem kleinen Mittagsimbiss vor
allem alte Bekannte und Kollegen zu begrüßen. Doch je näher der
Veranstaltungsbeginn rückte, umso mehr füllten sich die Reihen, bis der Tagungsraum
wie schon im Vorjahr fast seine Kapazitätsgrenze erreichte. Dies war ein gutes
Vorzeichen für die Organisatoren, dass sie mit den ausgewählten Themen „den Nerv“
der Schaf- und Ziegenhalter, Tierärzte und Gäste getroffen hatten. Darüber hinaus ist
es zu einer guten Tradition geworden am ersten Donnerstag im März jeden Jahres nach
Bernburg-Strenzfeld zu kommen, um das Wissen um die Schaf- und Ziegengesundheit
aufzufrischen und über aktuelle Themen informiert zu werden, wie es der Gründer der
Veranstaltung, der zu früh verstorbene Elmar Grzonka, vor nunmehr 13 Jahren
begonnen hatte.
Nach der Begrüßung begann Frau Dr. Pfeifer mit einem Rückblick auf die Veranstaltung
des Vorjahres. Sie informierte über die weitere Entwicklung der Schmallenberg-
Infektion, die im Januar und Februar 2012 auch in Sachsen-Anhalt in sehr vielen
Beständen zur Geburt missgebildeter Schaf- und Ziegenlämmer geführt hatte.
Danach erinnerte sie an den Einführungsvortrag „Artgerechte Tierhaltung und
Tierschutz“. Damit hatte Dr. Kaulfuss im Vorjahr den Zuhörern ein Arbeitsgebiet
vorgestellt, mit dem sich zahlreiche Tierärzte innerhalb der DVG-Fachgruppe
„Krankheiten der kleinen Wiederkäuer“ seit geraumer Zeit beschäftigen. Das Ergebnis
dieser Zusammenarbeit sind neue, deutlich auf den physiologischen Grundlagen dieser
Tierarten beruhende „Empfehlungen zur Haltung von Schafen und Ziegen“, die
engagierten Tierhaltern eine Anleitung geben, aber auch den Überwachungsbehörden
als Arbeitsgrundlage dienen sollen. Frau Dr. Pfeifer informierte über die Möglichkeit,
dieses Dokument im Internet kostenfrei zum Zweck der Aus- und Fortbildung
herunterzuladen und bot auch Exemplare zur Verteilung an.
Danach begann der Amtstierarzt des Landkreises Stendal, Dr. Thoralf Schaffer, mit
seinem Vortrag über eine fast schon vergessene Tierseuche. Im Sommer 2012 war es
in einem Mutterkuhbestand direkt an der Elbe zu zahlreichen Todesfällen bei Rindern
durch Milzbrand gekommen. Für die Tierhalter und Tierärzte in der Zuhörerschaft, die
mit hoher Wahrscheinlichkeit ausnahmslos Milzbrand nur noch vom Hörensagen
kennen, konnte der Referent sehr eindrucksvoll und bewegend schildern, wie schnell
sich Infektionen mit dieser auch für Menschen gefährlichen Tierseuche tödlich
entwickeln und wie wichtig schnelle Diagnosestellung anhand von Sektionsmaterial,
sorgfältige und hygienisch einwandfreie Tierkörperbeseitigung sowie Desinfektion aller
kontaminierten Bereiche, Arbeitsmittel und Schutzkleidung sein können.
Vor allem der konsequenten Tierkörperbeseitigung ist es zu verdanken, dass solche
Ausbrüche sehr selten geworden sind. So selten, dass es heute oft nötig erscheint, das
Wissen um Hygiene in der Schaf- und Ziegenhaltung mal wieder zu aktualisieren und
auch durchaus Missstände beim Namen zu nennen.
Dies übernahm im 2. Vortrag dann Dr. K.-H. Kaulfuss (Tierarztpraxis Elbingerode), der
insbesondere auf allgemeine Seuchenprophylaxe, Quarantäne, Reinigung und
Desinfektion sowie Tierkörperentsorgung einging. In gewohnt praxisnaher Form gelang
es ihm, den Soll- und den häufigen Ist-Zustand aufzuzeigen und den Zuhörern damit so
manche „Hausaufgabe“ mitzugeben.
Dies sorgte dann wohl auch für so manchen Gesprächsstoff in der Pause, die alle dazu
nutzen konnten, mit Kaffee, belegten Brötchen und Kuchen ihre „Akku´s“ wieder
aufzufüllen.
Dies war auch nötig, denn mit dem folgenden Vortrag über Q-Fieber beanspruchte
Dr. Udo Moog (Schafgesundheitsdienst Thüringen) durchaus die grauen Zellen aller
Teilnehmer. Basierend auf seinen Erfahrungen mit einem erheblichen Ausbruch dieser
Erkrankung beim Menschen in Jena 2005 und der daraus resultierenden
Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der Human- und Veterinärmedizin zu diesem
Thema informierte er sehr ausführlich über den Erreger, das Zustandekommen der
Infektion, die Diagnose am Menschen und am Tier und ging auf die Verbreitung in
Deutschland ein. Die Zuhörer beeindruckte er nicht nur mit seiner unnachahmlichen
Vortrags- (und Diskussions- !) weise, sondern vor allem auch mit der Schilderung der
Menge infektiösen Materiales, die im Rahmen einer Q-Fieber-Infektion auch bei einer
unauffälligen Schaf- oder Ziegengeburt ausgeschieden werden können. Somit schloss
sich der Kreis zu dem Vortrag des Vorredners, der insbesondere Stietzhygiene und den
zu sorglosen Umgang mit Nachgeburten angemahnt hatte. Nach einem kurzen Verweis
auf praktizierte und bewährte Bekämpfungsmaßnahmen in bisherigen Q-Fieber-
Beständen, zum Erfolg der Impfung und einer kurzen Diskussion endete die
inhaltsschwere Veranstaltung.
Bei den Referenten bedankte sich die Organisatorin mit einem guten Tropfen aus der
Saale-Unstrut-Region und die Zuhörerschaft mit einem lebhaften Beifall.
Für die kulinarische Versorgung hatte wiederum der Gasthof „Zum Krug“ aus Bernburg
gesorgt. Dies wurde bisher in jedem Jahr durch Sponsoren großzügig unterstützt. In
diesem Jahr waren es vorrangig die Firmen Zoetis (vormals Pfizer), Intervet, Bayer und
Serumwerk Bernburg sowie Novartis, wofür auch an dieser Stelle nochmals herzlich
gedankt sei.
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13. Fortbildungsveranstaltung für Schaf- und Ziegenhalter sowie Hoftierärzte, 01.03.2012, LLFG in Bernburg-Strenzfeld
Die große Anzahl vorab angemeldeter Tagungsteilnehmer ließ es schon vermuten:
tatsächlich war dann zur Veranstaltung kaum noch ein freier Platz zu finden, obwohl
der Tagungsraum mit über 160 Stühlen vorbereitet war.
Im Namen der Organisatoren begrüßte Frau Dr. Pfeifer die Tagungsgäste, gab ihrer
Freude über die große Teilnehmerzahl Ausdruck und bedankte sich für das Kommen
vor allem bei den Tierhaltern, die sich trotz arbeitsreicher Tage im Schaf- (oder Ziegen-
)stall Zeit für diese Veranstaltung nehmen.
Mit einer Erinnerung an den zu früh verstorbenen Gründer der Veranstaltung, Herrn
Elmar Grzonka, übergab sie dann das Wort an den Geschäftsführer des
Schafzuchtverbandes, Dr. H-J. Rösler, der die Moderation in gewohnter Qualität und
Routine übernahm.
Zunächst sprach Herr Dr. Lutz Kattein vom Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt
Sachsen-Anhalt über die Dioxinproblematik, die den Schafhalter als Produzent von
Futter und Lebensmitteln ganz besonders betrifft. Wertvoll waren auch seine Hinweise
auf Quellen für sachsen-anhaltinische Untersuchungsergebnisse und
Bewirtschaftungsempfehlungen, die seinem Vortrag zu entnehmen oder auf Nachfrage
bei Tiergesundheitsdienst zu erhalten sind.
Die Vorträge von Dr. F.Pfeifer (Tiergesundheitsdienst Sachsen-Anhalt) und Dr. H.
Strobel (Schafpraxis Stoffenried) zu Erkrankungen wie Enterotoxämie und Kokzidiose
trafen auf aufmerksame Zuhörer. In nahezu allen Betrieben stellt die Produktion von
Lammfleisch eine wichtige Gewinnquelle dar, die zu oft direkt (Lämmer-Verluste) oder
indirekt (zu geringe Lebendtagszunahmen) geschmälert wird.
Reges Interesse hat auch das Thema „Artgerechte Schafhaltung und Tierschutz“
geweckt, welches Dr. K.H. Kaulfuß (Tierarztpraxis Hoffmann, Elbingerode) in
gewohnter Manier und nicht ganz ohne Polemik anriss. Er zeigte zunächst am Beispiel
des Wasserbedarfes die Kluft zwischen gesetzlich fixierten Anforderungen einerseits
und der öffentlichen, meist nicht genügend fachlich untersetzten Meinung andererseits
auf und warb um ein vernünftiges (Ver-)Handeln aller Beteiligten im Sinne des Tieres
und auf der Basis biologischer Fakten.
Ein Nachschlag zu diesem breiten Thema ist im nächsten Jahr zu erwarten!
Zum Höhepunkt der Veranstaltung dürfte das Thema „Schmallenberg-
Infektion“ geworden sein, da es gerade in der jüngsten Vergangenheit in
zahlreichen Beständen auch in Sachsen-Anhalt zu gehäuften Missbildungen
neugeborener Lämmer gekommen war. Für den Vortrag konnte Prof. Dr. M.
Ganter von der Tierärztlichen Hochschule Hannover gewonnen werden, der
in wissenschaftlicher Gründlichkeit das Wissen um die Entdeckung von
Krankheit und Erreger an die Zuhörer weitergab. Letzteres mag wohl so
manchen „Schäfer“ überfordert haben, doch verlangt eine gemeinsame
Veranstaltung für Tierhalter und Tierärzte vom einen oder anderen
gelegentlich einen Tribut! Mit beeindruckenden Bildern von der
geographischen Ausbreitung und von den unterschiedlichen Missbildungen
wurden dann alle wieder „ins Boot geholt“ und offene Fragen zum Ausmaß
und zum künftigen Umgang mit dieser Erkrankung diskutiert.
Für eine gelungene kulinarische Versorgung hatte wiederum der Gasthof
„Zum Krug“ gesorgt, was die Referenten vor „knurrenden Mägen und deren
Nebenwirkungen“ schützte und in der halbstündigen Pause dennoch
ausgiebige Gespräche zuließ. Vier Arzneimittelfirmen hatten durch ihre
finanzielle Unterstützung ermöglicht, dass dies für die Teilnehmer keine
Kosten verursachte und die Referenten ein kleines Dankeschön aus der
Saale-Unstrut-Region mit nach Haus nehmen konnten.
So ging eine inhaltsreiche Nachmittagsveranstaltung zu Ende.
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Sachkundelehrgang für Gehegewildhalter als „kundige Person“ gemäß VO 853/2004, 28.10.2011, Iden
Vorträge: |
Dr. Pfeifer "Anatomie und Physiologie von Farmwild" (TGD Sachsen-Anhalt) |
Dr. Pfeifer "Abnormes Verhalten und Krankheiten beim Gatterwild" (TGD Sachsen-Anhalt) |
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Fachtagung des Bundes für landwirtschaftliche Wildhaltung e.V., 27.-29.05.2011, Stangerode
Vorträge: |
Dr. Pfeifer "Prophylaxe und Bekämpfung von Krankheiten beim Gehegewild" (TGD Sachsen-Anhalt) |
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12. Fortbildungsveranstaltung für Schaf- und Ziegenhalter sowie Hoftierärzte
Die 12. Fortbildungsveranstaltung für Schaf- und Ziegenhalter sowie Hoftierärzte fand am 11.03.2011 wiederum im Tagungsraum
der LLFG in Bernburg-Strenzfeld statt.
120 Tierhalter, Tierärzte und Gäste verfolgten aufmerksam das vielseitige Tagungsprogramm, welches trotz des knappen Zeitplanes
offensichtlich keine Fragen offen ließ.
Im ersten Veranstaltungsteil wurde mit der Endoparasitenbekämpfung das Thema der Vorjahrsveranstaltung noch einmal aufgegriffen.
Frau Dr. Pfeifer sprang für eine Referentin ein, die kurzfristig verhindert war, und gab einen Überblick über „Alternative Methoden in
der Endoparasitenbekämpfung“ mit dem Schwerpunkt „antiparasitäres Weidemanagement“. Die weltweit zu verzeichnende Zunahme an Resistenzen gegen
Anthelminthika haben der Forschung an diesen Themen in den letzten 20 Jahren deutliche Impulse gegeben.
Danach stellte Frau Skrypzcak von der Fa. Novartis mit dem Wirkstoff Monepantel einen Vertreter einer neuen Wirkstoffgruppe
gegen Nematoden vor und empfahl einen verantwortungsvollen Einsatz in Betrieben mit bereits vorkommenden Resistenzen, in der Wirkstoffrotation bzw. in
Quarantänebeständen.
Frau Dr. Pfeifer stellte dann die Ergebnisse der im Vorjahr begonnenen Parasitenstudie in Sachsen-Anhalt vor, die bei vielen Schaf- und
Ziegenhaltern auf reges Interesse und den Wunsch nach Fortsetzung stieß. Die Untersuchung diente der Feststellung des Behandlungserfolges vorgenommener
„Wurmkuren“, aber auch der Kontrolle der Wurmbürde, der Behandlungsnotwendigkeit bzw. des richtigen Behandlungszeitpunktes.
Im folgenden Veranstaltungsteil sprach Dr. Salchert (Geschäftsführer Tierseuchenkasse Sachsen-Anhalt) über die erfolgreiche Bekämpfung der
Blauzungenkrankheit aus Sicht der Tierseuchenkasse. Er umriss die Kosten des Verfahrens, das Impfverhalten der Tierhalter im ersten freiwilligen
Impfjahr und die Risikoeinschätzung des FLI zum Auftreten der Tierseuche in den nächsten Jahren. Danach rief Dr. Lutter (Veterinäramt Salzlandkreis)
noch einmal die amtstierärztlich zu verhängenden Konsequenzen eines (erneuten) Ausbruches der Blauzungenkrankheit in Erinnerung.
Die 30-minütige Pause wurde für rege Diskussionen genutzt. Dank einer verbesserten Organisation der Pausenversorgung, in bewährter Weise vom
Gasthof „Zum Krug“, konnte der 3. Veranstaltungsteil ohne Verzögerung beginnen, der in diesem Jahr dem Hauptthema Clostridiosen gewidmet war.
Zunächst stellte Dr. Moog (Tiergesundheitsdienst Thüringen) altbekanntes, aber auch neues Wissen über Clostridienerkrankungen vor. Dies war für die
meisten Tagungsteilnehmer ein besonders interessantes, weil selbst erlebtes Thema. Seiner bodenständigen Vortragsweise gelang es, die mitunter für
die Zuhörerschaft etwas komplizierten Erkenntnisse griffig zu gestalten und an den Mann bzw. die Frau zu bringen.
Die sich aus diesem bedeutenden Thema ergebende Frage nach einer möglichen Prophylaxe von Clostridiosen durch Impfschutz beantwortete dann
Frau Dr. Stemme von der Fa. Intervet.
Dr. K.H. Kaulfuß (Elbingerode) und Dr. F. Pfeifer (Tiergesundheitsdienst) rundeten mit zwei beeindruckenden Fallberichten das Thema ab.
Sie machten damit auf Risiken aufmerksam, die der Schaf- und Ziegenhalter mit der Nutzung bestimmter Weideflächen (hier Ufernähe) einerseits und mit
der Durchführung invasiver Verfahren am Tier (Massen-Injektion, Kupieren, Kastrieren, Scheren) unter Vernachlässigung hygienischer Anforderungen
andererseits eingeht.
Mit diesen, hoffentlich für Nachdenken bei den Zuhörern sorgenden Eindrücken ging ein interessanter Nachmittag zu Ende.
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11. Veranstaltung zur Schaf- und Ziegengesundheit für Tierhalter und Hoftierärzte
Zum nunmehr 11. Mal fand im Tagungsraum der LLFG in Bernburg-Strenzfeld die Fortbildungsveranstaltung für Schaf- und Ziegenhalter sowie Hoftierärzte statt.
Der Einladung des Tiergesundheitsdienstes waren über 100 Tierhalter und Gäste sowie über 30 Tierärzte gefolgt, was für ein reges Interesse an der Thematik spricht.
Der erste Veranstaltungsteil war der nunmehr verbindlichen elektronischen Kennzeichnung von Schafen und Ziegen gewidmet. Dr. H.J. Rösler (Schafzuchtverband Sachsen-Anhalt) informierte über gesetzliche Grundlagen, Dokumentationspflichten sowie die Regelungen zur Durchführung in Sachsen-Anhalt. D. Papendieck (Schäfermeister Landgut Brehnau) berichtete über seine praktischen Erfahrungen im Umgang mit elektronischen Kennzeichen und verwies auf die Vorteile, die diese Kennzeichnung für ein effektiveres, zeitsparendes Herdenmanagement bietet.
Frau Dr. H. Brehmer (GUBB) stellte ein solches PC gestütztes Herdenmanagementprogramm im Vortrag vor und bot darüber hinaus die Möglichkeit, weitere Fragen in der Pause an einem Probegerät zu diskutieren. Die halbstündige Pause wurde dann auch für angeregte Gespräche genutzt. Für das leibliche Wohl hatte der Gasthof „Zum Krug“ gesorgt, die finanzielle Unterstützung hierfür wie auch für den Mittagsimbiss kam von den Firmen Janssen Animal Health, Intervet, Bayer Vital und Serumwerk Bernburg. Der 2. Veranstaltungsteil hatte eines der wichtigsten Themen in der Haltung kleiner Wiederkäuer zum Gegenstand, die Endoparasiten und ihre Bekämpfung.
Herr Dr. G. Zechner (Fa. Janssen Animal Health) stellte in seinem einstündigen Vortrag ebenso gründlich wie anschaulich die wichtigsten Endoparasiten vor, sprach über Bekämpfungsstrategien und erläuterte das Phänomen der Resistenzbildung von Parasiten gegenüber Anthelminthika (Medikamente zur Wurmbekämpfung). Dies hinterließ sichtlich Eindruck bei den aufmerksamen Zuhörern, der durch den folgenden Vortrag noch vertieft wurde: Dr. K.H. Kaulfuß (Elbingerode) hatte sich vorgenommen, über ökonomische Auswirkungen von Parasitosen und Resistenzen zu sprechen, ging dann aber darüber hinaus mehr auf die Ursachen der Resistenzbildung ein, die weitgehend im inkonsequenten bzw. nachlässigem Umgang mit diesem wichtigen und allgegenwärtigen Thema im eigenen Betrieb zu suchen sind. Deutlich wurde, dass Resistenzen nicht nur in einigen Teilen der Welt Lämmeraufzucht auf der Weide unmöglich gemacht haben, sondern längst auch in Deutschland weit verbreitet sind. Er betonte, dass die Kontrolle der Wurmbelastung vor der Wurmkur hilfreich ist, um zunächst Notwendigkeit, Zeitpunkt und Art der Wurmkur festlegen zu können. Danach sollte der Behandlungserfolg kontrolliert werden.
Dieses Thema wurde von Dr. F. Pfeifer (Tiergesundheitsdienst) noch einmal aufgenommen. Sie stellte Untersuchungsergebnisse vor, die sich in Sachsen-Anhalt vor 10 Jahren und in Deutschland in den letzten Jahren mit Endoparasiten bei Schafen und deren Empfindlichkeit bzw. Resistenz gegen Wurmmittel beschäftigten. Dabei wurde deutlich, dass der „Behandlungserfolg“ objektiv nur mit einer Kotuntersuchung nach der Wurmkur beurteilt werden kann, was darüber hinaus eine frühzeitige Erkennung sich entwickelnder Resistenzen ermöglicht. Obwohl viele der Zuhörer eigene schlechte Erfahrungen mit diesem Thema gesammelt hatten, wird genau diese Kontrolle überall dem „Bauchgefühl“ überlassen. Dies ist einer der Mechanismen, die nicht nur Resistenzbildung fördern, sondern diese auch erst bemerken lassen, wenn bereits Verluste eingetreten sind.
Als Lösung für dieses wichtige Problem bot sie den Zuhörern die Teilnahme an einer Parasiten-Studie 2010 (s.u.) an.
Die Vorträge und auch die genannte Studie sind im Folgenden zum Nachlesen eingestellt.
Anlagen: |
Parasiten-Studie 2010 |
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10. Veranstaltung zur Schaf- und Ziegengesundheit für Tierhalter und Hoftierärzte
12:15 Uhr | Begrüßung |
12:30 Uhr | Blauzungenkrankheit 2008 - ein Resümee Dr. K.H. Kaulfuß, prakt. Tierarzt, Elbingerode |
13:30 Uhr | Tierseuchenkasse -Änderungen bei Beiträgen und Beihilfen Dr. F. Pfeifer, Tiergesundheitsdienst Sachsen-Anhalt |
14:00 Uhr | Pause, Imbiss |
14:30 Uhr | Haftungs- und Rechtsfragen in der Schafhaltung Dr. jur. C. Halm, Neunkirchen |
15:30 Uhr | Erfahrungen mit dem Herdenschutz H. Schuldes, Königswartha |
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9.Veranstaltung zur Schaf- und Ziegengesundheit für Tierhalter und Hoftierärzte
Am 06.03.2008 fand im Tagungsraum der LLFG in Bernburg-Strenzfeld die traditionelle, nunmehr 9. Fortbildungsveranstaltung für Schaf- und Ziegenhalter statt. Die Resonanz auf die Einladung war mit knapp 150 Teilnehmern überaus gut.
Dank der Unterstützung durch die LLFG und durch die Sponsoren, die für das leibliche Wohl sorgten, gelang den Organisatoren (Arbeitsgruppe Fachtierärzte Schafe/Ziegen und TGD der Tierseuchenkasse Sachsen-Anhalt) eine informative Fortbildungsveranstaltung rund um die aktuelle Entwicklung der Blauzungenkrankheit mit besonderem Blickwinkel in Hinsicht auf die Impfung.
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Informationen für Tierhalter zur Blauzungenkrankheit (BlueTongueDisease)
Im Sommer 2007 kam es zum Wiederauftreten der Blauzungenkrankheit bei Wiederkäuern in Nordrhein-Westfalen mit schneller
Ausbreitung in benachbarte Bundesländer. Im Gegensatz zum Vorjahr sind deutlich schwerere Krankheitsverläufe und auch
Verendungen insbesondere bei Schafen zu verzeichnen. Mittlerweile hat sich die Erkrankung bis nach Rheinland-Pfalz,
Saarland, Niedersachsen, Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Thüringen ausgebreitet und einzelne Fälle wurden auch aus
Schleswig-Holstein, Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und nun auch Sachsen-Anhalt gemeldet. Obwohl die Zeit der höchsten
Aktivität vermutlich vorüber ist, wird noch mit weiteren Erkrankungen zu rechnen sein. Nachfolgend sind daher die
wichtigsten Informationen für Halter von Wiederkäuern dargestellt:
Erreger:
Orbivirus (24 Serotypen), in Mitteleuropa bisher nur Serotyp 8 aufgetreten (eigentlich beheimatet in Südafrika, seit 2006 in NL, Belgien, Deutschland, Einschleppungsweg unbekannt)
Übertragung:
Stechmücken (1-3 mm) der Gattung Culicoides, überwiegend dämmerungsaktiv, optimale Vermehrung bei 20-30 °C in Feuchtgebieten, Wasserstellen, Waldrändern, Dunglagerplätzen, Hauptflugzeit Juni und September, (Übertragung auch über Mehrwegkanülen möglich !)

Krankheitsanzeichen:
Absondern von der Herde, Apathie, Fieber, Rötung und Schwellung der Kopfschleimhäute, Ödeme (Flüssigkeitsansammlungen) in Unterhaut von Augenlidern, Nase und Lippen, Speichelfluß und Schleimhauterosionen, Lahmheiten, vermehrtes Liegen infolge Kronsaumentzündungen (alle Gliedmaßen), auch milde Krankheitsverläufe (häufig bei Ziegen und Rindern)! ähnliche Krankheitsbilder treten auf bei: MKS, Lippengrind, Kriebelmücken, BVD und andere Virusinfektionen.

Maßnahmen des Tierhalters:
langfristig für gute Konstitution der Tiere sorgen (Parasitenstatus, Ernährungszustand, chronische Erkrankungen), Mückenvermehrung im Betrieb dezimieren (Ordnung, Sauberkeit, Hygiene), Insektenbekämpfung im Stall und auf den Tieren mit Pyrethroiden, schwer erkrankte Tiere aufstallen, Wasser und weiches Futter anbieten, tierärztliche Behandlung zur Minderung von Schmerzen, Fieber und Entzündungen (Antiphlogistika) sowie Sekundärinfektionen (Langzeitantibiotika)
Die Erkrankung ist anzeigepflichtig!
Nach Feststellung verdächtiger Symptome ist der Verdacht durch den Tierhalter, dessen Vertreter oder den Hoftierarzt umgehend dem zuständigen Veterinäramt anzuzeigen (§9 TierSG). Der Amtstierarzt wird dann weitere Maßnahmen zur Bekämpfung der Tierseuche festlegen.Voraussetzung für Entschädigungsleistungen der Tierseuchenkasse ist eine amtliche Tötungsanordnung (§66 Nummer 1 TierSG).
Da auch in den nächsten Jahren mit Blauzungenkrankheit als Ursache für erhebliche direkte und indirekte Verluste bei Wiederkäuern gerechnet werden muss, die Bekämpfungsmaßnahmen die Ausbreitung der Seuche jedoch nicht verhindern können und es keine spezifische Therapie gibt, wird derzeit an der Herstellung einer inaktivierten Vakzine gearbeitet, die nach Angaben der Hersteller im Frühsommer 2008 einsatzbereit sein könnte.
Dr. Folke Pfeifer
Tiergesundheitsdienst Sachsen-Anhalt
Weitere interessante Links zu diesem Thema:
- Vortrag zum Thema Blauzungenkrankheit (Dr. W.Adams, LWK NRW, TGD | 25.02.2007)
- "Situationsbericht der Blauzungenkrankheit in Deutschland" - Informationsseite des BMELV
Bundesministerium für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft
„Leitlinien für den Umgang mit der Paratuberkulose in Wiederkäuerbeständen vom 17.01.2005“ (Download PDF)
Stellungnahme
Paratuberkulose in Wiederkäuerbeständen
Die Veröffentlichung der „Bundesleitlinie für den Umgang mit der Paratuberkulose in Wiederkäuerbeständen (Paratuberkuloseleitlinien) vom 17. Januar 2005“ und die daraus resultierende öffentliche Diskussion zum Thema „Paratuberkulose“ ist auch für den Tiergesundheitsdienst Anlass, sich der Thematik anzunehmen. Die bereits genannte Leitlinie soll einen bundeseinheitlichen Mindeststandard im Umgang mit der Paratuberkulose festlegen. Sie soll insbesondere die Weiterverbreitung des Erregers einschränken, die Anzahl der erkrankten Tiere und das Ausmaß der klinischen Erscheinungen verringern sowie die daraus resultierenden ökonomischen Verluste (frühzeitige Abgänge durch Abmagerung, Milchverluste) senken. Die Bundesleitlinie stellt keine staatliche Reglementierung dar. Vielmehr sollen Halter von Rindern, Schafen und Ziegen über das Vorkommen dieser Erkrankung informiert und zur Durchführung der betriebsrelevanten Maßnahmen angehalten werden. Für Schaf- und Ziegenhalter ergibt sich aus den Leitlinien insofern auch ein neuer Aspekt, da bisher das Auftreten der Paratuberkulose nur bei Rindern meldepflichtig war. Mit der Änderung der VO im November 2004 ist die Meldepflicht der Erkrankung nunmehr auch bei Schafen und Ziegen geregelt. Das bedeutet, dass das Auftreten des Erregers von den Untersuchungs- und Tiergesundheitsämtern an das entsprechende Veterinäramt des Kreises gemeldet werden muss. Dabei unterbleibt die Nennung von Bestandsdaten (Name etc.).
In den einleitenden Worten der Leitlinie sind das Wesen der Erkrankung (Paratuberkulose, Johne´sche Krankheit) und des Erregers (Mycobacterium avium spp. paratuberculosis, MAP) dargestellt. Zurzeit wird der Zusammenhang zwischen dem Erreger der Paratuberkulose und der chronischen Darmerkrankung namens Morbus Crohn beim Menschen diskutiert. Abschließende Erkenntnisse liegen hierzu noch nicht vor.
Neben Rindern, Kaninchen, Schweinen, Kameliden und Wildwiederkäuern können auch Schafe und Ziegen mit dem Erreger infiziert werden und erkranken. Auch eine Übertragung zwischen den Tierarten ist möglich. Der Erreger kann sehr lange Zeit (über 1 Jahr) außerhalb des Tierkörpers überlebensfähig bleiben. So ist er bereits mehrfach in Bodenproben und im Oberflächenwasser nachgewiesen worden. Eine Erregeraufnahme ist bei gemeinsamer Weidenutzung durch die genannten Tierarten und auf Triebwegen möglich. Zusätzlich kann der Eintrag des Erregers in die Herde über infizierte, jedoch noch nicht klinisch erkrankte Tiere, oder durch Gerätschaften, Personal u. ä. geschehen. Zwischen den Tieren einer Herde wird der Erreger insbesondere über Kot und Milch (inkl. Biestmilch) übertragen, ferner kann die Infektion vor und während der Geburt vonstatten gehen. Als potentielle Erregerausscheider gelten besonders Tiere mit einem Alter über zwei Jahre. Als besonders anfällig für die Infektion erweisen sich Jungtiere im ersten Lebensjahr. Deshalb bezieht sich die Leitlinie hauptsächlich auf das Hygienemanagement in dieser Altersstufe. Da die Erkrankung unheilbar ist, sind therapeutische Maßnahmen wirkungslos und sollten unterbleiben, da diese letztlich die Weiterverbreitung des Erregers innerhalb der Herde bevorteilen. Auch stellen solche Tiere ein erhebliches Risiko für den Tierhandel dar, weil so der Erreger unerkannt in andere Bestände gelangen kann. In verschiedenen Ländern (z.B. Australien) werden Impfungen strategisch zur Sanierung eingesetzt. Auf dem deutschen Markt ist zurzeit jedoch kein Impfstoff zugelassen.
Die Anzahl infizierter Bestände in Sachsen-Anhalt und Deutschland wird als hoch eingeschätzt. Verlässliche Daten liegen allerdings nicht vor, so dass diese Aussage spekulativen Charakter hat, insbesondere, da die Symptome der Erkrankung unspezifisch (Abmagerung trotz guter Futteraufnahme, Wollschäden, selten Durchfall) und erst nach einer langen Inkubationszeit (Zeit von der Infektion bis zum Auftreten der Erkrankung) erkennbar sind. Des Weiteren stehen keine brauchbaren Untersuchungsverfahren zur Verfügung. Der diagnostische Nachweis beruht auf dem Auffinden von Abwehrstoffen (Antikörpern) im Blut (Serologie) oder auf dem Erregernachweis im Kot oder der Milch. Ungünstig ist zudem, dass die Ausscheidung des Erregers mit dem Kot oder der Milch nicht kontinuierlich erfolgt. Somit ist ein einmalig negatives Ergebnis nicht aussagekräftig, ob ein Tier als infiziert oder als nicht infiziert einzuordnen ist.
Untersuchungen in anderen Bundesländern, hier NRW, ergaben, dass 3,8 % der Ziegen und 3,1 % der Schafe Antikörper gegen MAP im Blut besaßen. Diese verteilten sich auf 27,8 % der Ziegen- und 36,0 % der Schafherden. Die Befunde des Landesamtes für Verbraucherschutz in Stendal, die dort in den letzten 3 Jahren erhoben wurden, sprechen für eine ähnliche Verbreitung der Paratuberkulose in Sachsen-Anhalt. Die Ergebnisse stammten allerdings von „verdächtigen“ Tieren und können somit nicht als repräsentativ angesehen werden.
Obgleich sich die genannte Leitlinie größtenteils auf die Rinderhaltung und das dortige Aufzuchtregime konzentriert, treffen die genannten Maßnahmen für alle Wiederkäuer die erkranken können, und damit auch für Schafe und Ziegen, zu. Für Schaf- und Ziegenbetriebe sind darüber hinaus weitere Maßnahmen, die die Weiterverbreitung des Erregers verhindern sollen, in der Leitlinie genannt. Spezielle Ergänzungen der Leitlinie für die kleinen Wiederkäuer werden derzeit von einer Arbeitsgruppe erarbeitet - wir informieren Sie zu gegebener Zeit. Inwieweit die Umsetzung der Leitlinie im eigenen Betrieb erfolgen kann, ist von mehreren Faktoren abhängig und muss nach genauer Prüfung entschieden werden. Unabhängig davon sind die Punkte „allgemeine Bestandsmaßnahmen“ und das „Weidemanagement“ der Leitlinie zu beachten, da im Zuge der täglichen Arbeit ein Kontakt zwischen Schafen, Ziegen und Rindern, sowie deren Weiden verhindert werden muss.
Die Umsetzung der Empfehlungen der Leitlinie im eigenen Betrieb führt in jedem Fall zu einer Verbesserung der Betriebshygiene und hat somit einen positiven Effekt auf den Tiergesundheitsstatus der gesamten Herde. Bezüglich der Erhebung eines „Paratuberkulose-Status“ empfehlen wir, auch unter den vorgenannten Aspekten betreffs der Erregerausscheidung und der verschiedenen Testsysteme und –möglichkeiten, vorab eine detaillierte Beratung durch den Tiergesundheitsdienst. Diesen erreichen Sie zu der vorgenannten, aber auch zu anderen Problemstellungen unter folgender Adresse:
Kontaktinformationen zum Gesundheitsdienst für Schafe und Ziegen
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„Grundlagen für die Bekämpfung von Magen-Darmwürmern beim Schaf “
TGD TSK Sachsen-Anhalt
Magen-Darmwürmer entziehen dem Wirtsorganismus wichtige Nährstoffe und führen darüber hinaus zu Gewebsschädigungen, die Folgekrankheiten nach sich ziehen können. In jedem Fall aber werden Wachstumsleistung, Wollqualität sowie die Fortpflanzungsleistung negativ beeinflusst.
Die Magen-Darmwürmer stellen die bei Schafen am weitesten verbreitete und wirtschaftlich bedeutendste Gruppe von Parasiten dar. Sie besiedeln den Labmagen und die vorderen Dünndarmabschnitte, führen zu schweren Schleimhautschäden und verursachen einen massiven Blut- und Eiweißentzug. Infolge der Schleimhautschädigung kommt es im Magen zu einer verminderten Salzsäureproduktion und damit zu einem herabgesetzten Nahrungsaufschluss. Je nach Befallsstärke magern die Tiere unterschiedlich stark ab (bis 1/3 Gewichtsverlust) und weisen Durchfall sowie blasse Schleimhäute und Flüssigkeitsansammlungen im Hals- und Bauchbereich auf. Das Wollwachstum kann bis zu 2/3 vermindert sein.
Folgende Eigenschaften der Parasiten sollte man kennen und bei der Bekämpfungsstrategie berücksichtigen:
- Zahlreiche Gattungen von Magen-Darmwürmern können als Larven auf der Weide überwintern und bleiben dort bis Juni des Folgejahres infektionsfähig. Durch diesen Umstand infizieren sich Schafe schon beim ersten Weideaustrieb im Frühjahr. Besonders betroffen sind Jungschafe. Ältere Tiere entwickeln gegen Magen-Darmwürmer eine relative Widerstandskraft, die sie vor einem massiven Befall schützt. Daher sollen Jungschafe der ersten Weideperiode nicht vor Ende Juni auf Weiden ausgetrieben werden, sofern die Fläche im Jahr davor von Schafen beweidet wurden. Als nützlich ist zudem die Errichtung eines Lämmerschlupfes anzusehen. Dadurch ist es Lämmern ermöglicht auf einer frischen (sauberen) Weide zu grasen.
Wurmlarven sind auf Weiden nur schwer zu vernichten, Umbruch alleine tötet nicht alle Kapsellarven, vor erneuter Graseinsaat ist der Anbau einer Ackerfrucht sinnvoll. Darüber hinaus sind regelmäßige Mahd, Weidewechsel mit Pferden und Rindern zur Minimierung der Wurmbürde sowie die Düngung mit Kalkstickstoff geeignete Maßnahmen.
- Koppelhaltung ist in Bezug auf die Weideverseuchung mit Wurmeiern günstiger zu beurteilen als die Haltung auf Standweiden. Eine abgeweidete Koppel darf frühestens nach 6 Wochen neuerlich beweidet werden. Sehr vorteilhaft ist eine Zwischenmahd (s. o.), da dadurch ein großer Teil der Wurmlarven von der Weide entfernt wird. Das Gras kann zur Heu- oder Silagegewinnung genutzt werden.
- Parasiten lieben es feucht. Daher sollten Feuchtstellen auf der Weide ausgezäunt oder trockengelegt werden. Falls die Tiere über eine künstliche Tränke mit Wasser versorgt werden, sollte diese so aufgestellt werden, dass sich im unmittelbaren Umkreis durch verspritztes Wasser kein Sumpf bilden kann. Ideal wäre die Aufstellung auf einer betonierten oder mit gut wasserdurchlässigem Schotter befestigten Fläche. Ansonsten sollte der Tränkwagen in regelmäßigen Abständen (alle 2-3 Tage) umgestellt werden. Außerdem sollten Lämmer und Jungschafe nicht in den Morgenstunden (Tau) grasen, da sich in dieser Zeit die Larven in den oberen Grasschichten aufhalten.
- Eine weitere Form des Überwinterns von Magen-Darmwürmern sind entwicklungsgehemmte Larvenstadien (L 4) in der Schleimhaut des Magen-Darmtraktes dar. Dort sind sie für zahlreiche Wurmmittel nicht angreifbar und können im Frühjahr bzw. in Phasen erhöhten Stresses (Ablammung, Absetzen der Lämmer) ihre Entwicklung zu geschlechtsreifen Parasiten fortsetzen, wodurch die Eiausscheidung steigt. Eine Entwurmung im Herbst kann die Bildung entwicklungsgehemmter Stadien reduzieren. Nur durch Auswahl eines entsprechenden Wurmmittels lassen sie sich auch direkt bekämpfen. Vor dem Weideaustrieb im Frühjahr sollte eine parasitologische Kotuntersuchung durchgeführt werden, um die Notwendigkeit einer Frühjahrsentwurmung abschätzen zu können.
- Bei weiblichen Tieren steigt die Ausscheidung von Wurmeiern in der Zeit um die Ablammung, bzw. danach stark an. Trächtige Schafe sollten daher vor Beginn der Ablammperiode entwurmt werden. Dabei ist auf die korrekte Medikamentenwahl zu achten, da einige Wirkstoffe in bestimmten Trächtigkeitsstadien nicht eingesetzt werden dürfen.
- Magen-Darmwürmer weisen in der Zeit Juni/Juli ihre Hauptaktivität in der Eiproduktion auf. Mit jedem Gramm Schafkot können in dieser Zeit bei starkem Befall mehrere tausend Eier ausgeschieden werden. Dadurch kommt es zu einer starken Anreicherung von Wurmeiern auf der Weide. Aus diesem Grund ist eine häufige Kotuntersuchung ab Ende Juni zu empfehlen. Entsprechend der parasitologischen Befunde ist dann die Entwurmung eines Teils der Herde (bes. Tiere mit klinischen Symptomen z.B. Abmagerung, Durchfall, vermindertes Wachstum) vorzunehmen. Zumeist können Mutterschafe und die stärksten 20 % der Lämmer unbehandelt bleiben. Diese Empfehlungen basieren auf den neusten Erkenntnissen der Parasitologie zur Entstehung von Wurmresistenzen (Widerstandsfähigkeit von Trichostrongyliden, insbesondere Haemonchus contortus z.B. gegenüber der Wirkstoffgruppe der Benzimidazole). Wird z.B. die gesamte Herde behandelt und danach auf eine andere Weide umgetrieben, erfolgt eine Kontamination der „sauberen„ Weide mit Eiern resistenter Würmer. Wodurch bei der nachfolgenden Entwurmung mehr resistente Würmer die Therapie überstehen. Wird nur ein Teil der Herde behandelt ist die Paarung von resistenten und sensiblen Würmern gegeben, damit steigt die Resistenzlage deutlich langsamer an.
- Eine Widerstandsfähigkeit gegen Arzneimittel kann sich in erster Linie dann entwickeln, wenn ein und dasselbe Medikament über einen langen Zeitraum sowie in nicht ausreichender Dosierung verabreicht wird. Zur Erkennung einer solchen Resistenz ist es wichtig, zehn Tage nach der Entwurmung erneut eine Kotprobe untersuchen zu lassen (mind. 1x jährlich). Bei jeder Entwurmung ist darauf zu achten, dass das verwendete Mittel vorschriftsmäßig dosiert wird. Die Unterteilung der Herde in Gewichtsklassen, mit Wägung des vermeintlich schwersten Tieres der jeweiligen Gruppe, kann von Nutzen sein. Die Dosierung der jeweiligen Gruppe ist dann entsprechend auf das Gewicht des schwersten Tieres auszurichten. Würde das durchschnittliche Gewicht der Tiere als Maßstab genommen, bliebe ein großer Teil der Tiere medikamentell unterdosiert! Zudem sollte der Wirkstoff von Zeit zu Zeit (ca. alle zwei Jahre) gewechselt werden. Die Auswahl muss sich aber in jedem Fall nach der vorherrschenden Parasitenart richten.
- Weidewechsel ist nach der Entwurmung eines Teiles der Herde empfehlenswert (s. o.). Der Einsatz von Medikamenten mit Langzeitwirkung (markozyklische Laktone z.B. Moxidectin) ist besonders bei Standweiden zu empfehlen, denn durch die Aufnahme von infektionsfähigen Larven in der Phase nach der Therapie (5 Wochen) verringert sich die Weidenkontamination.
- Eine medikamentelle Entwurmung als Behandlungsmaßnahmeist nur sinnvoll, wenn man weiß, wogegen entwurmt werden muss. Keinesfalls sollte die Diagnose “Wurmbefall” ohne das Vorliegen eines parasitologischen Kotuntersuchungsbefundes gestellt werden! (Kotprobenentnahme s. u.)
- Schafe sollen, wenn das Wurmmittel über das Maul verabreicht wird, am Tag zuvor aufgestallt und mindestens 12 h gefastet werden. Durch die Ausschaltung des Schlundrinnenreflexes gelangt das Medikament in das Vormagensystem und nicht sofort in den Labmagen, dadurch ist die medikamentelle Verweildauer verlängert. Die Ausschaltung lässt sich durch die Platzierung des Medikamentes mittels Drenchpistole hinter den Zungengrund erreichen.
- Je nach Nutzungsrichtung der Schafe muss im Fall einer medikamentellen Entwurmung die für jedes Wurmmittel einzuhaltende Wartezeit für Milch und Fleisch beachtet und das Medikament entsprechend den betrieblichen Notwendigkeiten ausgewählt werden.
Vorbeugende Maßnahmen hängen häufig von verschiedenen betrieblichen Voraussetzungen ab (Lage und Beschaffenheit der Weide, Stand- oder Umtriebsweide etc.) und werden dann durchgeführt, wenn aufgrund von Erfahrungen aus der Vergangenheit damit gerechnet werden muss, dass parasitär bedingte Krankheiten ausbrechen.
Um den Verdacht bestätigen zu können, sollten mindestens ein- bis zweimal pro Jahr Kotuntersuchungen durchgeführt werden. Zusätzlich ist es sinnvoll, einmal jährlich den Erfolg einer Entwurmung mittels Kotuntersuchung nach 10 Tagen zu überprüfen. Bei der Entnahme von Kotproben ist entscheidend, dass der Kot möglichst frisch (aus dem Anus [mit Handschuh und größter Vorsicht] oderunmittelbar nach dem Kotabsatz) entnommen wird und so schnell wie möglich zur Untersuchung gelangt. Bei der Aufnahme vom Boden ist darauf zu achten, dass der frisch abgesetzte Kot nicht mit Erde verunreinigt wird. Bei Herdenuntersuchungen sind für jeden Standort/Altersgruppe separate Sammelkotproben von mindestens 5 Tieren (wenn möglich 10% der Herde) zu nehmen. Hierfür sollten besonders Tiere herangezogen werden, die in einem schlechten Allgemeinzustand sind, jedoch keine deutlichen Durchfallanzeichen aufweisen. Die Sammelproben sind in ein sauberes, wasser- und luftdichtes Behältnis (Plastiktüte, gereinigtes Marmeladeglas) zu geben, zu beschriften und gut zu verschließen. Ein Begleitschreiben mit den Angaben zum Bestand (Adresse, Tierart, Altersgruppe), zur letzten Entwurmung und dem angewandten Medikament ist entsprechend den Anforderungen der jeweiligen Untersuchungsanstalt ist beizufügen.
Die Untersuchung erfolgt entweder durch den Betreuungstierarzt oder durch eine andere Untersuchungseinrichtung (z. B. LAV in Stendal oder Halle).
In unseren Breiten sind die vorbeugenden Entwurmungsmaßnahmen in der Regel auf Magen-Darmwürmer auszurichten. Dabei werden, je nach Wahl des Mittels, auch Lungenwürmer, Leberegel, Bandwürmer und Ektoparasiten miterfasst. Bei vordergründigen Bandwurm- oder Leberegelproblemen ist allerdings entsprechenden Monopräparaten den Vorzug zu geben (Das Mittel sollte entsprechend den Erfordernissen ausgewählt werden!). Zielsetzung ist die weitgehende Reduktion der Eiausscheidung und damit die Senkung des Infektionsdruckes.
Zur routinemäßigen Bekämpfung von Magen-Darmwürmern wird folgendes Entwurmungsschema vorgeschlagen:
1. Entwurmung: 2-3 Tage vor dem ersten Weideaustrieb im Frühjahr (entspr. Kotbefund), alle Tiere
2. Entwurmung: im Sommer - Entwurmung von Tieren mit klinischen Anzeichen, 2-3 Tage danach Umtrieb auf eine saubere Weide
3. Entwurmung: alle Tiere zur der Aufstallung im Herbst, bes. wichtig, verhindert die Bildung von entwicklungsgehemmten Larvenstadien und eine Kontamination des Stalls
Weitere Entwurmungen:
a) Entwurmung der tragenden Schafe vor Beginn der Ablammperiode (Medikamentenwahl!)
b) Je nach Besatzdichte der Weide und Witterung sind im Sommer (Juli/August) mehrere Kotprobenuntersuchungen ratsam, bei Bedarf erfolgt eine Entwurmung des Teilbestandes.
Wurmmittelauswahl Schaf:
|
MDW |
LW |
BW |
LE |
Ekto |
Resistenz möglich |
Applikation |
Depot |
WZ |
Sonstiges |
Dectomax™ |
ja |
ja |
nein |
nein |
ja |
n. b. |
s.c. |
ja |
60 |
Milchliefernde Tiere - nicht in letzten 70 Trächtigkeits-tagen bei |
Cydectin™ |
ja |
ja |
nein |
nein |
nein |
n. b. |
oral |
ja |
14 |
|
Qualimec™ |
ja |
ja |
nein |
nein |
ja |
n. b. |
s.c. |
ja |
42 |
Milchliefernde Tiere - nicht in letzten 60 Trächtigkeits-tagen |
Citarin L 2,5 % |
ja |
ja |
nein |
nein |
nein |
n. b. |
s.c. |
nein |
14 |
Nicht gegen alle Larven. |
Concurat L
|
ja |
ja |
nein |
nein |
nein |
n. b. |
oral |
nein |
21 |
Nicht gegen alle Larven. |
Valbazen™ |
ja |
ja |
ja |
ja |
nein |
ja* |
oral: Susp. |
nein |
10/5 |
Nicht in der Trächtigkeit! |
Albendazol 10 % Suspension™ |
ja |
ja |
ja |
ja |
nein |
ja |
oral: Susp. |
nein |
14 |
Nicht im 1. Trächtigkeits- monat |
Ovitelmin™ |
ja |
ja |
ja |
nein |
nein |
ja* |
oral: Tbl/ Susp. |
nein |
7 bzw . 14 |
möglichst nicht während Trächtigkeit |
Panacur™ |
ja |
ja |
ja |
nein |
nein |
ja* |
oral: Tbl/ Susp. |
nein |
21/5 bzw. 10/7 |
Doppelte Dosis bei BW-Therapie! |
Cestocur™ |
nein |
nein |
ja |
nein |
nein |
n. b. |
oral: Susp. |
nein |
0 |
|
Flukiver™ |
nein |
nein |
nein |
ja |
nein |
n. b. |
oral: Susp. |
nein |
42 |
|
Fasinex™
|
nein |
nein |
nein |
ja |
nein |
n. b. |
oral: Susp. |
nein |
50 |
|
*) Eine Schweizer Studie vom Tierspital Zürich ermittelte bei 83 % von 109 untersuchten Schafbetrieben Resistenzen von MDW gegen die ganze Wirkstoffgruppe der Benzimidazole mit Markennamen wie Albendazol 10 % Suspension™, Valbazen™, Systamex™, Panacur™, Ovitelmin™ usw. Auffallend ist, dass das Resistenzproblem in den untersuchten Betrieben um so größer war, je häufiger pro Jahr entwurmt wurde. Auch in Deutschland wurden bei 60 % der untersuchten Betriebe Resistenzen auf Bezimidazole festgestellt.
Abkürzungen: MDW - Magen-Darmwürmer; LW – Lungenwürmer; BW – Bandwürmer; LE – Leberegel Ekto – Ektoparasiten; WZ – Wartezeit |
Produkt | Wartezeit in Tagen (essbares Gewebe/ Mich) |
Valbazen™ | 10/5 |
Fenbendazol™ | 10/3 |
Panacur Boli™ | 21/5 |
Panacur Suspension™ | 10/7 |
Rintal 1,9 Pellets™ | 14/2 |
Belamisol™ | 8/3 |
Dectomax™ | 60 d, Achtung! nur in der Trockenstehphase und nicht in den letzten 70 Trächtigkeitstagen einsetzen |
Qualimec™ | 42 d, Achtung! nur in der Trockenstehphase und nicht in den letzten 60 Trächtigkeitstagen einsetzen |
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